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Stuttgart 21: Die Stuttgarter Zeitung zeigt, dass sie nicht seriös sein will
Unter Journalisten gibt es eine Technik, Beiträge “kalt” zu schreiben. Man baut sich aus Pressemitteilungen vorab einen Beitrag zusammen, um rechtzeitig in Druck zu gehen. Das ist legitim, wenn klar ist, dass nichts anderes verkündet wird und ein Druck- oder Veröffentlichungstermin nicht anders eingehalten werden kann. Etwa bei einer Neujahrsansprache, die vorab gedruckt oder als Video vorliegt.
Nicht legitim und hoch unseriös ist es, wenn die Stuttgarter Zeitung am 12.1.2012 gegen 23.30 Uhr eine gedruckte Ausgabe vom 13.1.2012 in den Verkehr bringt, in der ausführlich über die in den Morgenstunden zu erwartende Absperrung und Räumung der jetzt nach Mitternacht mehreren Hundert Demonstranten berichtet wird. Die Stuttgarter Zeitung hat einen Beitrag aufgrund von Polizeiinformationen zusammengereimt und frei erfunden und präsentiert ihn gedruckt als “Berichterstattung”. Hier kann er angehört werden, in einem der Kommentare unten nachgelesen werden. …